Hier, eine Auswahl meiner Arbeiten. Ich habe sie thematisch
sortiert, damit Sie das für Sie interessante schneller finden. Sie können
ebenfalls mein Portfolio als PDF herunterladen.
Bei diesem Auftrag ging es darum, Charaktere und Gebäude für den Nachfolger
des Echtzeitstrategiespieles Highland Warriors zu entwerfen. Leider wurde
das Spiel letztendlich nicht verwirklicht, trotzdem halte ich es für
ein gutes Beispiel für den Entwurfsprozess moderner Computerspiele.
Zur Verfügung standen mir das Exposee des Spieles, sowie eine handvoll
Anweisungen des Projektleiters. Das Szenario sollte in England irgendwann
um den English Civil War herum, also im 17. Jahrhundert, spielen. Ich
durfte die schottische Einheiten (Kämpfer) für das Spiel entwerfen.
Zunächst galt es für mich möglichst viel über die Epoche zu erfahren.
Auf diversen Webpages wurde ich fündig und bekam einen ersten Einblick.
Doch das Richtige aus dem Datenwust zu filtern wurde schnell zur Arbeit.
Die wirklich Interessanten, die über Kriegsführung und Bewaffnung
handelten, versteckten sich unter meterlangen politischen Traktaten. Dummerweise
stellte sich bald heraus, dass es aus dieser Periode kaum Bildmaterial
gab und schon gar nicht zu schottischen Einheiten. Eine Bibliotheksrecherche
an der Kasseler Universität ergab rein gar nichts. Schließlich ist
es einem Kollegen gelungen, ein paar englischsprachige Bücher mit Farbtafeln
aufzuspüren, und im Internet stieß ich auf Webseiten schottischer Schneider.
Kilts in allen Varianten und Mustern. Endlich!
Jetzt konnte ich mit der eigentlichen Arbeit beginnen. Aus dieser Phase
stammen die Skizzenblätter mit Gewandung und Waffen, auf denen ich meine
Impressionen festgehalten habe. Damit als Basis ging ich zur Entwurfsarbeit
über. Ich zeichnete mehrere Einheiten - dabei verschmolz ich englische
Rüstungen mit schottischen Trachten. Dabei musste ich bewusst über das
Übliche hinaus gehen. Theoretisch hätte ja ein Schottenrock bei jedem
Kämpfer gleich aussehen können, aber die Figuren mussten für das Spiel
aus sehr großer Entfernung erkannt werden. Daher habe ich möglichst viele
Bekleidungsvarianten verwendet. Zuletzt habe ich die Skizzen am Computer
coloriert und dabei die gemeinsame Einheitenfarbe auf Rot festgelegt und
der Übersicht wegen auf einer einziger Tafel montiert. Mit diesen Entwürfen
wäre es nun ein Leichtes die Figuren umzusetzen. Die Form ist genaustens
festgelegt, die Texturierung ebenfalls. Der Projektleiter hätte mit dieser
Vorlage die Sicherheit, das Spiel stilistisch in Form zu haben, und auf
einen Blick erkennen können, dass die Einheiten allen Anforderungen
genügen - und das lange bevor die eigentliche Arbeit am Spiel beginnt.
Edguy
Heavy-Metal
Über Aufträge aus der Musikbranche freue ich mich ganz besonders.
Oft gibt es dabei eine Vorabversion der CD oder zumindest ein paar Musiksamples
(aber pssst, top-secret). Mit Musik macht einfach alles viel mehr Spaß.
Einer meiner ersten CD-Illustrationsaufträge war gleich ein Volltreffer.
Im Sommer 1997 fragte der Chef von AFM-Record Andreas Allendorfer bei
Soft Enterprises an, für die ich damals arbeitete, ob wir einen Auftrag
übernehmen könnten. Dabei ging es um eine relativ unbekannte, aber dafür
sehr talentierte Band namens Edguy. Ich habe mich sehr gefreut, schließlich
war das genau meine Musik und die letzte Scheibe von Edguy war sehr vielversprechend.
So kam es, dass Andreas und die ganze Band bei mir im Büro saß. Sehr
nette Jungs, muss ich schon sagen, und große Spaßvögel dazu. Ich werde
nie vergessen wie Tobi voller Ernst über seine musikalischen Wurzeln erzählte.
Eine Band namens Steel Penis sollte ihn inspiriert haben! Haha, ich habe
mich halb tot gelacht. Und natürlich haben sie ein Demotape der neuen
Scheibe mitgebracht. Zwar nicht final abgemischt aber gut genug, um mich
mit Ehrfurcht zu erfüllen. Das war der göttlichste Melodic Powermetal,
den ich bis dato gehört habe! Oh mein Gott und ich durfte die Illu machen!
Während sich zwischendurch Andreas und Tobi gegenseitig neue Songvarianten
vorsangen, kamen wir ins Gespräch was denn nun auf dem CD-Cover zu sehen
sein sollte. Hmm, bunt und wundertoll sollte es werden, und ja, gleich
dem Käufer aus dem Regal in die Tasche springen! Mit einem Wort: Keine
Ahnung was genau. Offenbar konnte ich alles machen, was mir beliebte,
Hauptsache es würde gut. Dabei war mir soviel Narrenfreiheit eher
unangenehm. Gerade bei Edguy wollte ich keinen Fehler machen. Die neue Scheibe
würde der Hammer sein, das habe ich gespürt.
Gott sei Dank konnte ich nach und nach mit Andreas einige Details klären.
Das Liliesymbol des alten Covers sollte in den Mittelpunkt gerückt werden
und so opulent wie möglich dargestellt werden. Ja, das war schon mal ein
Anfang. Ich wollte die Lilie als Wappen auf einem Schild malen. Andreas
hat sich dann zwei Greife gewünscht, die es flankieren sollten, und diese
aus einem Vorlagenbuch heraus gesucht. Ich arrangierte dann alles zu einem
Bild und addierte einige Elemente hinzu.
Endlich konnte ich mit dem Malen loslegen. Und das war kein Zuckerschlecken,
kann ich nur sagen. Warum? Pentium 133 Mhz - darum. Auf dieser damals
so suuupermodernen Kiste habe ich gemalt. Anfangs ging alles gut von der
Hand, das Bild war klein und handlich. Aber das bleibt nie so lange in
diesem Zustand. Schnell kamen einige Ebenen und Kanäle dazu und schon
wuchs die Datei auf über 100 MB an. Ooops! Das Laden des Bildes dauerte
geschlagene 20 Minuten, das Speichern sogar fünf Minuten länger und die
Pinselstriche krochen nur noch so über den Bildschirm! Kein Zweifel, das
war die Steinzeit der digitalen Malerei. Im Nachhinein kann ich nicht
mehr sagen, ob das noch Malen oder rundenbasierte Strategie war ;) Doch
ich habe mich durchgebissen. Beflügelt von der Musik ist ein Pinselstrich
zum anderen gekommen und fertig war das Bild.
Bei der Präsentation vor Andreas und der Band war ich wieder sehr nervös.
An diesem Bild klebte förmlich mein Herzblut. Was, wenn sie das Bild nicht
gut finden? Ich würde aus allen Wolken stürzen ... aber sie fanden das
Bild auf Anhieb super! Ich war überglücklich! Der Tag war gerettet.
Gespannt habe ich dann mitverfolgt, wie die Scheibe auf dem Musikmarkt
wie eine Bombe einschlug. Alleine in Japan in kürzester Zeit 50 000 verkaufte
CDs, raste Edguy unaufhaltsam die Hitparade hinauf und war auf dem besten
Wege in die Geschichte einzugehen. AFM-Records wuchs von da an zu einem
der Branchengrößten Labels an und Edguy avancierte zur absoluten Kultband.
Ich denke gerne an diese magische Zeit zurück und fühle mich glücklich,
dabei gewesen zu sein. Und wer weiß, vielleicht .... vielleicht
habe ich ein wenig Anteil an diesem Erfolg. Bilder verkaufen - You know.